Junokai Tipp der Woche KW 31 – 2021

Führung, Coaching und Mentoring im „New Normal“


Durch die COVID-19-Pandemie hat das Thema Digitalisierung und mobiles Arbeiten in fast allen Unternehmen enorm an Geschwindigkeit und Stellenwert gewonnen. Viele Unternehmen fragen sich, ob sie überhaupt eine Digitalisierungsstrategie haben, was dazu notwendig ist und ob die eingeschlagenen Maßnahmen zur Digitalisierung richtig und nachhaltig sind? Das sind genau die Fragen, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen sollten. Die Beantwortung dieser Fragen geschieht aber meist aus einer „technischen Perspektive“, oft zu wenig aus „Kundenperspektive“ und fast nie aus einer „Mitarbeiterperspektive“. Dabei sollte aber gerade die Kundenperspektive eine wesentliche Grundlage von Unternehmensentscheidungen bilden, um erst danach deren technische Umsetzungsmöglichkeit zu prüfen.  Zum Thema „Kundenperspektive“ innerhalb der Digitalisierungsstrategie gibt es zahlreiche Abhandlungen und ist sicher auch noch mal einen eigenen Tipp der Woche wert, jedoch möchte ich mich in diesem Artikel auf die „Mitarbeiterperspektive“ konzentrieren.

Mit „Mitarbeiterperspektive“ ist hier insbesondere gemeint, welche Auswirkungen die Digitalisierungsstrategie eines Unternehmens und die damit einhergehenden Veränderungen bei Mitarbeitern und Führungskräften erzeugt. In diesem Kontext ist es möglich, dass Aufgaben und Funktionen gänzlich wegfallen, sich verändern oder neue hinzukommen. Doch wie setzen Mitarbeiter und Führungskräfte diese Anforderungen um, welche Veränderung/Anpassung ist die Richtige und wer bewertet das seitens des Unternehmens und gibt Feedback? Das ist klassische Managementaufgabe gemeinsam mit einer gut unterstützenden HR-Organisation. Dass dieser Prozess grundsätzlich schon von recht vielen Herausforderungen geprägt ist, wissen alle, die an Transformationsprozessen beteiligt sind oder schon einmal waren. Aber welche zusätzlichen Herausforderungen gibt es insbesondere dann, wenn Mitarbeiter und Führungskräfte entweder gänzlich im Homeoffice sind oder in sogenannten hybriden Modellen arbeiten? 

Von hybriden Modellen oder mobilem Arbeiten spricht man unter anderem, wenn im regelmäßigen Wechsel zwischen zu Hause und im Büro vor Ort gearbeitet wird. Diese Form des Arbeitens wird sicher auch über die Pandemie hinaus Bestand haben und wird deshalb auch als das New Normal“ bezeichnet, da man davon ausgehen kann, dass es ein ausschließliches oder gänzliches zurück ins Office nicht mehr geben wird. 

Aber was genau können Unternehmen nun tun, um im „New Normal“ einerseits mitarbeiterorientiert, aber gleichzeitig auch effizient und performant zu arbeiten:

  1. Hybrides Arbeiten und Führen braucht Rahmen und Struktur. 

 Mitarbeiter und Führungskräfte benötigen Klarheit zu Prozessen und Kommunikationswegen.

  1. Hybrides Arbeiten braucht selbstständige und selbstmotivierte Mitarbeiter und Führungskräfte.

Prüfen Sie, ob Ihre Mitarbeiter und Führungskräfte diese Kriterien erfüllen, da diese maßgeblich für den Erfolg in diesem Arbeitsmodell sind.

  1. Die Ziele des Unternehmens und Ziele einzelner Teams müssen klar definiert und kaskadiert sein.

Bei mehr selbstorganisiertem Arbeiten braucht es klar definierte Ziele.

  1. Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitern vertrauen und sie zu Mitunternehmern entwickeln.

Kennen Mitarbeiter ihren Handlungsspielraum und wissen um das Vertrauen ihres/ihrer Vorgesetzten, dann schaffen Sie die Voraussetzung, dass Ihre Mitarbeiter unternehmerisch denken und handeln.

  1. Überprüfen Sie die Häufigkeit, Dauer und Anzahl der Teilnehmer in Ihren Meetings. 

 Nur weil Mitarbeiter auf Distanz arbeiten, braucht es nicht mehr Meetings oder jeden Tag einen Meeting-Marathon.

  1. Es braucht Zeit, um einen bestimmten Reifegrad in Ihrem Unternehmen zu entwickeln.

Unabhängig des jeweiligen Status in Ihrem Unternehmen geben Sie sich ausreichend Zeit, um selbstorganisiertes Arbeiten in Ihrer Organisation nachhaltig zu verankern.

Unternehmen, die diese Punkte berücksichtigen, werden schnell bemerken, dass die durch die Pandemie erzwungene Beschleunigung der neuen Art des Zusammenarbeitens viele Chancen und Vorteile mit sich bringt. So können Sie nicht nur Kosten bei Bürogebäuden und Reisen einsparen, sondern Ihren Mitarbeitern auch mehr Verantwortung und damit mehr Motivation im Job geben. Diejenigen, die sich trauen, diesen Weg konsequent zu gehen, werden sich dadurch einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil schaffen und die Attraktivität des Unternehmens steigern.

Markus Müller –  Senior Berater

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