Glücklich sein steigert die Produktivität


Holger Reisinger
Senior Vice President Large Enterprise Solutions
bei Jabra Business Solutions
www.jabra.com.de

Fangen Sie an, glücklich zu sein – und verdoppeln Sie Ihre Produktivität

Sie wollen glücklicher und produktiver bei der Arbeit sein? Ändern Sie ein paar Kleinigkeiten und seien Sie dankbar – dann erreichen Sie beides. Befolgen Sie diese einfachen Schritte, um Ihre Wahrnehmung der Realität zu verändern. Das Ergebnis: mehr Zufriedenheit bei der Arbeit.
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Mein neuer Held ist der Psychologe Shawn Achor. Ich habe sein TED-Gespräch¹ mitverfolgt, in dem er über das Glück am Arbeitsplatz spricht – und es hat mir aus der Seele gesprochen. Wenn Sie etwas Zeit haben, empfehle ich Ihnen, sich seinen zwölfminütigen Vortrag anzuschauen, in dem es darum geht, wie wir die Wahrnehmung der Realität verändern und so mehr Zufriedenheit und Produktivität bei der Arbeit erzielen. Besonders interessant fand ich den Gedanken der Zufriedenheit als Inside-out- oder Outside-in-Prozess und wie sich dieser Prozess ins Rollen bringen lässt.

Achors Forschung legt nahe, dass nur 10 Prozent der äußeren Faktoren Einfluss auf die Zufriedenheit haben. Die restlichen 90 Prozent basieren darauf, wie wir die Welt sehen – und hier beginnt die gute Nachricht! Denn nach dieser Studie können wir zu einem erheblichen Teil zufriedener und zugleich produktiver und erfolgreicher werden, wenn wir uns konsequent auf Positives statt auf Negatives fokussieren und unsere Sprache und unser Verhalten entsprechend anpassen. So erwähnt Achor beispielsweise, dass zufriedene Verkäufer 37 Prozent mehr verkaufen als der Durchschnitt.
Wie lässt sich das erreichen? Beginnen wir mit der Erkenntnis, dass wir bisher falsch lagen mit der Herangehensweise, wie wir Erfolg und Zufriedenheit erreichen können. Im Nachhinein kann ich sagen, dass das wahrscheinlich korrekt ist. Normalerweise sagen wir: Gute Produktivität führt zu Erfolg und der wiederum zu Zufriedenheit. In Wirklichkeit hat sich jedoch Ihre Wahrnehmung des Erfolgs in dem Augenblick verändert, in dem Sie den Erfolg erzielt haben. Als Folge davon brauchen Sie immer größere Vorsätze, um dasselbe Ergebnis zu erreichen. In Wirklichkeit aber haben Sie die Ziellinie versetzt, um den Zustand der Zufriedenheit zu erreichen. Achor empfiehlt stattdessen, den Prozess umzukehren und sich zunächst auf die Schaffung einer zufriedenen Ausgangslage zu konzentrieren. Erfolg und verbesserte Produktivität sind die Folgen.

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Anleitung zur Zufriedenheit
In meiner Zeit als Führungskraft habe ich drei wesentliche Bestandteile beobachten können, bei denen mir auch meine Mitarbeiter zustimmen werden, dass sie sie glücklich machen. Zum einen ist das der Aspekt der Wahl. Damit meine ich die Freiheit, seine Arbeit planen und ausführen zu können, oder zumindest einen bedeutenden Einfluss auf die Art und Weise nehmen zu können, wie Mitarbeiter ihren Tag gestalten. Der zweite Aspekt sind Qualifikationen: die Zusammenarbeit mit qualifizierten Fachleuten, seien es Kollegen oder Vorgesetzte, die Entwicklung von Fertigkeiten, die für das Unternehmen wichtig sind, und die Schaffung eines Ortes sowie einer Funktion innerhalb des beruflichen Ökosystems. Der dritte Aspekt ist vielleicht der wichtigste und derjenige, dem wir alle dienen wollen: dem Zweck. Wir wollen einer höheren Sache dienen, Zeit damit verbringen, die Welt zu verändern, komplett oder nur ein bisschen.
Eine von Forbes durchgeführte Umfrage², bei der untersucht wurde, welche Berufsgruppen am zufriedensten sind, führt einige meiner Beobachtungen an. Als ich sie las, fiel mir auf, dass die finanzielle Vergütung nur einen geringen Stellenwert einnimmt. Die Top Ten der zufriedenen Berufe erwähnen Vergütung nicht einmal, sondern betonen stattdessen Zusammenarbeit (Collaboration), Autonomie und Können als die größten Zufriedenheitsquellen ihres Berufsstandes.

HIER IST DIE CHECKLISTE FÜR MEHR ZUFRIEDENHEIT:

1. Seien Sie so oft wie möglich dankbar
Anchors Forschung schlägt vor, dass wir den Tag mit einer positiven, lobenden E-Mail an einen Mitarbeiter oder Geschäftspartner starten. Sie reinigt unseren Geist und gibt unserem Tag eine positive Wendung. Das erzeugt unabsichtlich einen Ripple-Effekt, da auch der Empfänger der E-Mail den Tag positiv beginnt. Anchor empfiehlt auch ein neues Hobby: Dabei sollten Sie drei Wochen lang jeden Tag drei neue Dinge aufschreiben, für die Sie dankbar sind. Das bringt das Gehirn dazu, sich auf das Positive zu konzentrieren

2. Achten Sie auf positive Kommunikation
Es gibt diese Formulierung: Positive Worte können viel bewirken. Es geht mir nicht darum, Dinge zu beschönigen, aber Sie können z. B. Evaluierungsgespräche für Feedback nutzen, das dem Einzelnen und der Organisation hilft, sich weiterzuentwickeln. Nehmen Sie sich vor jedem Treffen Zeit, um etwas Positives zum Gespräch beizutragen, anstatt sich – wie sonst bei Meetings üblich – nur auf die Problemlösung zu konzentrieren. Das ist schwierig, und ich denke, daran muss auch ich in Zukunft arbeiten.

3. Raum schaffen für Zusammenarbeit und Egoismus
Wie die Forbes-Umfrage belegt, macht die Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen und Vorgesetzten die meisten von uns zufrieden. Hierbei sollten Sie sich viel Mühe geben. Es ist auch keine Schande, Raum für ein bisschen Egoismus³ zu schaffen: Persönliche Motivation und individuelle Ziele sollten ebenfalls respektiert werden. Entwickelt sich ein Leistungsträger positiv, kann er oder sie den Rest der Organisation bei Leistung und Produktivität zu Höchstform anstacheln.
Ich denke, es ist ein großes Ziel, Unternehmen zu mehr Zufriedenheit zu verhelfen. Zufriedene Menschen sind nicht nur für Unternehmen besser, sie sind auch produktiver, dynamischer und kreativer – und das brauchen wir jeden Tag. Ich denke, ich fange sofort an, einem Kollegen eine nette E-Mail zu schreiben, um zu sehen, was passiert.

INFO: WWW.JABRA.COM.DE


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