Hannah Kurschat
HUMAN POTENTIAL MANAGER
VIER GmbH
Die Bedeutung des „Wir“
„Vertrauen ist bei VIER eine Grundvoraussetzung, ein Vorschuss, den sich niemand erst verdienen muss. Das hat uns nicht nur durch die Pandemie-Krise geführt, sondern auch durch die Fusion!“
INTRE: Hanna Kurschat, wie entscheidend ist Kommunikation in Krisenzeiten? Und was muss Kommunikation können, um aus dem „Ich“ ein „Wir“ zu machen? KURSCHAT: Für uns gilt diese Frage in besonderem Maß, denn wir mussten nicht nur plötzlich die Corona-Pandemie bewältigen, sondern führten mitten in der Krise mehrere Unternehmen zum neuen Unternehmen VIER zusammen – das „WIR“ hat für uns also noch eine ganz andere Bedeutung. Und dass das geklappt hat, liegt auch an der Kommunikation. Mit ihr steht und fällt die Verbindung des Unternehmens zu den Mitarbeitern, insbesondere, wenn sich eine Krise abzeichnet oder bereits in vollem Gange ist. Kommunikation in Krisenzeiten, oder während anderer wichtiger Veränderungen, muss also alle abholen, sie muss uns zusammenbringen und weiter vorantragen, damit niemand auf der Strecke bleibt. Wenn wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und ein Umfeld schaffen, in dem sich alle psychisch sicher fühlen und sich als „Wir“, empfinden, hat das einen positiven Effekt auf die Bewältigung eine Krise.
Mit der Kommunikation
steht und fällt die Verbindung
des Unternehmens zu
den Mitarbeitern.
INTRE: Die Wahl der besten Mitarbeiter ist ein erfolgskritischer Faktor im Management. Wie haben Sie auch in der Krise die besten Mitarbeiter gefunden und gehalten? KURSCHAT: Als stark wachsendes Unternehmen ist diese Frage für uns zukunftsentscheidend! Wir bei VIER folgen dabei dem sogenannten „Partizipativen Recruiting-Prozess“, bei dem die Mitarbeiter aktiv in das Recruiting neuer Teammitglieder eingebunden sind und auch über die Einstellung entscheiden. Das heißt, sie entscheiden schon zu Beginn, wer überhaupt zum Interview eingeladen wird, und später darüber, wer neu ins Team kommt. Denn uns ist wichtig, dass Entscheidungen dort getroffen werden, wo die Kompetenz liegt, also bei den Teams. Wir, als Human Potential Manager, stellen dafür quasi nur den äußeren Rahmen sicher, unterstützen bei der Planung von Inhalten und Abläufen und fungieren als Mediatoren bei der Entscheidungsfindung, falls das Team keine klare Entscheidung treffen kann.
INTRE: Wie gut kommt diese Form des Recruitings an? KURSCHAT: Wir können sehr zufrieden sein! Sowohl von Kandidaten als auch von den Teams selbst kommt regelmäßig positives Feedback. Viele Bewerber erleben diese Form der Personalauswahl bei uns zum ersten Mal, sprechen sonst nur mit HR-Managern und Abteilungsleitern, aber nie mit den potenziellen künftigen Kollegen. Für sie ist es eine tolle Erfahrung, intensiv mit den Leuten zu sprechen, mit denen sie eng zusammenarbeiten sollen. So sind wir zudem auch sehr transparent in Bezug auf unsere Prozesse und Herausforderungen.
Uns ist wichtig, dass
Entscheidungen dort getroffen
werden, wo die Kompetenz liegt,
also bei den Teams.
INTRE: Verändern sich Unternehmenswerte in Krisenzeiten? Warum ist das so? KURSCHAT: Das kommt ganz auf die Unternehmenswerte an und inwieweit solche Werte im Unternehmen definiert sind und gelebt werden. Bei uns ist das so. Grundsätzlich ist es dabei immer sinnvoll, Werte immer wieder zu prüfen und gegebenenfalls zu revidieren – nicht nur in Krisenzeiten. Krisen und/oder, wie in unserem Fall, eine parallele Unternehmensfusion, bringen jedoch eine schlagartige und auch stärkere Veränderung der Umstände mit sich, die es erfordert, dass wir uns noch intensiver damit auseinandersetzen. Daher fordert eine Krise Unternehmen wie uns dazu auf, den Status quo zu betrachten und zu prüfen, ob er der Veränderung standhält. Wir müssen uns fragen: Wofür stehen wir? Was ist uns wichtig? Was bedeutet die Krise für unsere Werte?
INTRE: Sehen Sie die Krise auch als Chance? Und wenn ja, warum? KURSCHAT: Ja, klar, denn Krisen regen uns dazu an, Dinge neu zu denken und neu zu betrachten, zum Beispiel wie wir künftig arbeiten wollen und welche Bedürfnisse entstehen. Durch die Corona-Pandemie und durch unsere Unternehmensfusion haben wir noch mehr gelernt, über den eigenen Tellerrand zu schauen und uns zu fragen, wie wir als Unternehmen von dieser Situation profitieren können. Unser Bewusstsein für Veränderung ist durch die Pandemie geschärft worden. Wir gehen Herausforderungen mit mehr Achtsamkeit und Neugierde an, ohne Angst vor Veränderung. Und diese Flexibilität macht uns als VIER für Bewerber sogar noch attraktiver.
AUTOR: RED.
VIER GMBH
Das Technologieunternehmen VIER denkt Kundendialog und Kommunikation neu. VIER entstand dabei im Jahr 2021 – mitten in der Corona-Pandemie – aus der gestaffelten Fusion der Unternehmen 4Com, Lindenbaum, parlamind, voiXen und Precire Technologies. Die VIER GmbH betreibt neben dem Hauptsitz in Hannover weitere Niederlassungen in Berlin, Hamm und Karlsruhe und beschäftigt aktuell rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Tendenz steigend. Die Lösungen und Produkte von VIER verbessern die Customer Experience und die User Experience. VIER kombiniert künstliche mit menschlicher Intelligenz, Expertise mit Intuition, jahrelange Erfahrung mit Innovation und Forschung. Die intelligenten Lösungen von VIER analysieren, assistieren und automatisieren kontaktbasierte Geschäftsvorgänge in allen Branchen. Geführt wird das Unternehmen von CEO Rainer Holler.
Weitere Infos unter www.vier.ai